Auf der VDG/BDGUSS-Fachtagung in Bad Dürkheim, am 20.11. 2015 hält Udo Kiel ein Impulsreferat zum Thema „Arbeiten 4.0 – Deutschlands Gießereiunternehmen in der Pole Position – Ein Beispiel aus der Praxis“. Unterstützt wird er dabei von Frank Koch, Leiter des Handformbereiches der Gienanth GmbH aus Eisenberg (Pfalz).
Arbeiten 4.0 – Deutschlands Gießereiunternehmen in der Pole Position – Ein Beispiel aus der Praxis
Das der Wandel zur Industrie 4.0 keine revolutionärer sondern eher ein evolutionärer Prozess sein wird, steht im Mittelpunkt des Vortrages. Am Beispiel der Handformbereichs der Gienanth GmbH werden wir die ersten Schritte auf diesem Weg vorstellen.
Nichts Revolutionäres oder vielleicht doch? Immerhin ist es die Abkehr vom Prinzip der Massenfertigung und der Einzug der kundenindividuellen Serienfertigung, bisweilen sogar die ersten Schritte zur seriellen Unikatfertigung.
Nahezu lautlos verändern sich die Marktverhältnisse. Dabei sind viele der Trends bereits seit Jahren bekannt und in ihrer Wirkung umfassend beschrieben. Auf eine Kurzformel gebracht, lautet die Botschaft: Mit steigendem pro Kopf BIP, erhöht sich die Nachfrage nach Unikaten oder zumindest Lösungen, an denen der Käufer maßgeblich seine Bedürfnisse und Wünsche mit einfließen lassen kann.
Für die industriellen Fertigungsprozesse sind die Folgen: eine Verlängerung der Taktzeiten je Arbeitsschritt, ein langsamer Abschied von der drückenden Fertigung, das schleichende Ende der Größendegression und insbesondere eine Aufwertung des Facharbeiterprinzips und teilautonomer Arbeitssysteme.
Qualität und Produktivität sind lediglich noch die Eintrittskarten für die neuen globalen und sich dynamisch differenzierenden Märkte. Das Unternehmen in diesen Märkten dauerhaft ihren Wert steigern können, wird sich jedoch zunehmend von der Agilität zur Veränderung und der Fähigkeit zur Integration der Kundenbedürfnisse entscheiden.
Industrie 4.0 nicht mehr und auch nicht weniger als ein Wechsel des Standpunktes um neue Chancen zu sehen und zu nutzen.