Die Lufthansa beschäftigt nach eigenen Angaben rund 138.000 Menschen weltweit. Das sind mit 73.550 mehr als die Hälfte allein in Deutschland. Rein rechnerisch geht der Konzern von einem derzeitigen Personalüberhang von 22.000 Mitarbeitern aus. Weltweit oder nur am Standort Deutschland ist dabei nichts zu erkennen.
Sehen wir uns die Zahlen in Deutschland an! Schätzungsweise geht die Lufthansa von einem Personalüberhang in Deutschland von derzeit 11.768 Mitarbeiter aus (rd. 16%).
Frohe Botschaft für die Aktienmärkte in Bezug auf Lufthansa?
Wie immer freuen sich die Aktienmärkte erst einmal über eine solche Botschaft, denn hier werden ja konsequent Kosten eingespart. Man schätzt den Aktionsdrang des Vorstandes, die klare Kante und den Fokus auf die Renditen.
Eine neue Zukunft bei der Lufthansa?
Aber was wäre, wenn die „stille Botschaft“ des Vorstandes so lauten würde:
„Wir gehen davon aus, dass die Welt nach Corona komplett anders aussehen wird. Die Art, wie wir mobil sind, wird sich dauerhaft ändern. Mehr noch, wir gehen sukzessive davon aus, dass Fliegen durch die neue Technologie des „Beamens“ kurz bis mittelfristig ersetzt wird. Erste Hinweise liegen uns vor, dass Elon Musk bereits daran arbeitet“.
Nur so wird verständlich, dass die Lufthansa bereit ist (rein rechnerisch):
· Dauerhaft auch über die Krise hinaus auf 122 der 763 Flugzeuge zu verzichten
· Dauerhaft rund 177.084-mal weniger abhebt
· Somit auf rund 180.000 der Start- und Landerechte verzichten wird
· Mindestens rund 21.780.640 Passagiere im Jahr weniger befördern möchte
· Und dauerhaft auf 5.827 Mrd. € weniger Umsatz erzielen wird
Nur so ist zu erklären, dass die Vorstände der Lufthansa bereit sind- jetzt gerade ganz tief in die Kasse zu greifen. Gehen wir mal davon aus und Lufthansa schafft das sehr preiswert. Nach der „Deloitte Dismiss Studie“ ist dennoch von Kündigungskosten von 44.000 € pro Mitarbeiter zu rechnen.
Rechnerisch bleiben der Lufthansa noch 8 Mrd. Euro aus Corona-Hilfen übrig
Rein rechnerisch macht das die Summe von rund 1 Mrd. € aus. Die bummeligen 32 Millionen an Aufrundung mag man mir an dieser Stelle verzeihen. Das Gute dabei – So bleiben immer noch rund 8 Mrd. aus der Beteiligung des Bundes übrig.
Wahrscheinlicher ist aber, dass es der Lufthansa weitaus teurer zu statten kommt. Denn der Betriebsrat wird hart verhandeln. Transfergesellschaften und lange Übergangszeiten verhandeln. Das Unternehmen mit Sprinterprämien antworten und schwupp sind rein rechnerisch ca. 2,5 Mrd. € an Kosten erreicht und wir alle wissen, wofür die Beteiligung des Bundes genutzt wird. Vielleicht bekommen der Vorstand und die Führungskräfte dann noch ein paar Hundert Milliönchen an Boni für einen erfolgreichen Turnaround.
Ein Blick in die Zukunft der Lufthansa
Aber dann…
…kommt das Frühjahr 2021. Die Pandemie ist besiegt. Die Deutschen haben die „Schnute voll“ von virtuellen Treffen, wollen Reisen und wieder die Arbeitskollegen und Geschäftspartner in New York oder sonst wo auf der Welt treffen.
Der Lufthansa fehlen 122 Flugzeuge. Es fehlt an Wartungspersonal, Stewardessen und Piloten. Die Start- und Landerechte hat sich bereits die Konkurrenz gekrallt. Die Kunden wandern massenweise ab zur Konkurrenz.
Kein Problem oder…
Dann holen wir uns doch einfach die Mitarbeiter zurück!
Nur was wäre, wenn …
Piloten, Mechaniker und selbst Kabinenpersonal, Köche etc. nicht so einfach zu finden sind. Wenn Talente bereits von der Konkurrenz abgefischt wurden? Und wer will schon zu einem „Pleitegeier“, auch wenn er früher einmal ein stolzer Kranich war.
Werte Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder ….
Verabschieden Sie sich von den „alten Glaubenssätzen“ der Betriebswirtschaft. Insbesondere vom Glaubenssatz der „Rationalisierungsinvestition“. Wissenschaftliche Untersuchungen (Bsp. Meier 2014) haben eindrücklich bewiesen, dass die Annahmen nicht stimmen. Personalabbau steigert weder die Effizienz noch die Rentabilität!
Verabschieden Sie sich von der Hoffnung auf kurzfristige Einsparmöglichkeiten durch Personalabbau und akzeptieren Sie die neue Realität. Die neue Realität ausgelöst durch den demographischen Tsunami, der die Vorzeichen auf dem Arbeitsmarkt umgekehrt hat. Lesen Sie bitte nach in den diversen internationalen Studien zu den Kosten für Kündigungen. Nutzen Sie die Vollkostenanalyse und beachten auch die Effekte auf die „Survivor“.
Rechnen Sie mit einem starken Rückgang der Motivation der verbleibenden Mitarbeiter. Mit einem Anstieg der Krankheitsquoten und der freiwilligen Fluktuation. Gehen Sie davon aus, dass der Service und die Kundenzufriedenheit leiden wird. Rechnen Sie damit, dass mehr Maschinen am Boden bleiben, weil Mitarbeiter bei weitem nicht mehr so produktiv sind wie vorher.
Wir können auch Unternehmen wie der Lufthansa helfen!
Gerne informieren wir auch Sie, mit welchen echten Kosten Sie zu rechnen haben. Denn die echten Kündigungskosten und die echten Umsatzausfall Risiken sind weitaus dramatischer. Gehen Sie von der folgenden einfachen Faustformel aus:
Kündigungen – Vollkostenbetrachtung
· Helfer zwischen 16 – 35 Wochengehälter
· Fachkräfte zwischen 25 – 50 Wochengehälter
· Experten zwischen 50 – 100 Wochengehälter
· Spezialisten > 100 Wochengehälter
Dabei haben Sie genau jetzt durch das „Gute-Arbeit-Gesetz“ in Verbindung mit dem Qualifizierungschancengesetz optimale Möglichkeiten. Um beispielsweise Personalkosten bis zu 24 Monate bis annähernd 0 zu senken UND gleichzeitig in die Zukunft – das Wissen und die Qualifikation Ihrer Mitarbeiter zu investieren.
Überlegen Sie bitte noch einmal sehr gründlich – und fragen Sie sich Folgendes …
Was passiert eigentlich, wenn wir als Unternehmen, anstatt laut über Kündigungen nachzudenken, folgende Botschaft in die Welt senden:
Wir halten zu unserem Personal. Wir gehen gemeinsam durch diese Krise. Mehr noch, wir nutzen gemeinsam diese Zeit, um unser Unternehmen neu aufzustellen. In die Zukunft und vor allem in die Köpfe zu investieren. Lasst uns gemeinsam die Ärmel hochkrempeln und die Chancen beim Schopf fassen. Unser Ziel ist es, mit der gesamten Mannschaft die Krise nicht nur zu überleben, sondern mit neuer Kraft und neuer Energie die Chancen des Aufschwungs vom ersten Tag an voll zu nutzen.
Genau zu diesen Themen veranstalten wir derzeit eine kostenlose Online-Seminar-Reihe.
Besuchen Sie doch gerne unser kommendes kostenloses Online-Seminar am 02.07.2020 um 10:00 Uhr. Anmeldung hier: https://www.eventbrite.de/e/109625900018
Bis dahin freu ich mich auf Ihre Beiträge und Kommentare
Sie finden viele weitere Informationen auf unserer Sonderseite
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Glück Auf und bleiben Sie gesund
Udo Kiel | H-Faktor GmbH